Früher als gedacht, schon am 1. Mai nämlich, plant der ungarische Billigflieger Wizz Air nach einem Bericht der von Reuters erste Flugstrecken langsam wieder hochzufahren, wenn auch zunächst nur von den Stützpunkten in Wien und London.
Von der Hauptstadt Österreichs sollen bis zu 20 Zielflughäfen angesteuert werden. Ob der Plan aufgeht, hängt unter anderem auch davon ab, ob das aktuelle Verbot kommerzieller Flüge aus vielen Ländern Europas, die besonders betroffen vom Coronavirus betroffen sind, am 30. April ausläuft oder weiter verlängert wird.
Wizz Air spricht sich wie auch Ryanair gegen die verpflichtende Freihaltung der Mittelplätze aus. Man erwartet in den ersten Wochen ohnehin eine so niedrige Nachfrage, dass die Abstandsregeln eingehalten werden können und sieht mittelfristig das Geschäftsmodell mit niedrigen Preisen und hoher Auslastung in Gefahr, sollte es zu einer längeren Vorgaben hierzu kommen.
Um die Ansteckungsgefahr für Crew und Passagiere zu minimieren, sollen MNS-Masken für alle verpflichtend sein. Außerdem werden die Desinfektionsmaßnahmen verstärkt und Desinfektionstücher an die Passagiere verteilt.
Check-in und Boarding würden weitestgehend kontaktfrei durchgeführt werden, was in Wien dank zahlreicher Automaten und Scanner einfacher umgesetzt werden kann als an anderen Flughäfen. Das Personal soll vor allem darauf achten, dass die Abstände beim Boarding ausreichend groß sind.
Neben Wien hat Wizz Air London Luton als zweiten Airport gewählt, ab dem schon Flüge Anfang Mai stattfinden könnten. Auch hier erwartet man eine zwar eher verhaltene Nachfrage zu Beginn. Vor allem Heimkehrer und Familienbesucher sollen die Flieger zu Beginn füllen.
Sollte Wizz Air wie geplant starten können, erhöht sich damit natürlich auch der Druck auf Ryanair und Easyjet, dem Beispiel zu folgen. Zwar gibt es immer noch Flughäfen und Ländern, die komplett geschlossen sind. In vielen Fällen sind aber Einreisesperren und drohende Quarantänen der Grund für fehlende Nachfrage und damit stornierte Flieger.
Dies könnte sich aber recht schnell ändern, gerade für Geschäftsreisen, Menschen mit Arbeitsplätzen im Ausland und eben Familienbesuchen. Mit den ersten zuverlässigen Schnelltests rechnen viele Experten noch Anfang Mai. Verpflichtende Apps für Einreisewillige wie auch überwachte Quarantänemaßnahmen könnten es den Behörden erlauben, die Grenzen wieder zu öffnen.