Hawaii gehört zu den teuersten Urlaubsgebieten weltweit. Dabei sind es nicht einmal die Flüge, die ein großes Loch ins Reisebudget schlagen. Denn nicht selten könnt ihr zu Preisen zwischen 400 und 500 Euro ab Amsterdam oder 500 bis 600 Euro von Deutschland aus in das Inselparadies in der Südsee fliegen.
Es sind eher die Kosten vor Ort, die man im Hinterkopf haben sollte, bevor man sich auf eins der häufigen Flugschnäppchen stürzt. Eine 2-wöchige Reise ohne auf den Euro zu achten erreicht schnell den Gegenwert eines neuen Kleinwagens.
Wie überall gibt es aber natürlich auch auf Hawaii Möglichkeiten zu sparen, ohne dass man auf viel Urlaubsvergnügen verzichten muss. Dadurch reduzieren sich die Preise zwar nicht auf das Niveau, was man in Südostasien findet. Aber ihr könnt locker einen vierstelligen Betrag pro Person weniger kalkulieren.
- Nebensaison statt Hauptsaison
- Gabelflüge statt Hin- und Rückflug
- Ferienwohnung statt Hotel
- Food Truck statt Restaurant
- Öffentlicher Nahverkehr statt Mietwagen
- Naturerlebnis statt künstliche Attraktionen
Nebensaison statt Hauptsaison
Im Großen und Ganzen unterscheiden sich die Saisonzeiten auf Hawaii nicht allzu sehr von denen anderer Fernreiseziele. Am teuersten kommt ihr über Weihnachten und Neujahr. Auch in den Sommerferien, in den USA grob von Ende Mai bis Anfang September (Memorial Day bis Labor Day) liegen die Preise über dem Durchschnitt.
Seit einigen Jahren ist Hawaii auch ein sehr populäres Ziel für asiatische Urlauber, weswegen ihr im März und April ebenfalls oft mehr zahlt. Wer mitgerechnet hat, merkt schon, dass nicht mehr so viele Monate übrig sind. Die besten Preise gibt es normalerweise im Oktober und November sowie im Januar und Februar.
Vom Klima müsst ihr die Reise anders als zum Beispiel in Südostasien kaum abhängig machen. Baden könnt ihr das ganze Jahr und mit kurzen heftigen Regenschauern müsst ihr auch immer rechnen. Oktober und November sind aber unter Berücksichtigung aller Bedingungen sicher die optimalsten Monate.
Gabelflüge statt Hin- und Rückflug
Auf Hawaii gibt es keine Fährverbindungen. Wenn ihr von einer Insel zur nächsten wollt, müsst ihr wohl oder übel fliegen. Und ehrlich gesagt wäre es fast zu schade für die lange Anreise, am Ende nur eine Insel zu besuchen. Zumal jede ihren eigenen Charakter hat und komplett anders ist.
Die Flüge zwischen den Inseln sind verhältnismäßig teuer, dafür dass ihr in der Regel nur ein paar Minuten in der Luft seid. 50 bis 100 Euro müsst ihr jeweils rechnen pro Flug.
Zumindest einen davon könnt ihr euch sparen, wenn ihr schon bei der Flugauswahl aus Europa heraus schaut, ob es klassischer Hin- und Rückflüge auch Gabelflüge in ähnlicher Preislage gibt. Also zum Beispiel den Hinflug von Deutschland nach Honolulu bucht, den Rückflug dann aber von Maui zurück nach Hause.
In vielen Fällen geht das problemlos, da ihr meist ohnehin vom Festland der USA mit einem Inlandsflieger weiter nach Hawaii fliegt. Und alle größeren Airlines fliegen mehrere Ziele auf Hawaii an und für den Tarif ab Deutschland spielt es keine Rolle, wo in Hawaii ihr ankommt und von wo zurückfliegt.
Auch bei den inner-hawaiianischen Flügen selbst kann man ordentlich sparen. Die Preise schwanken je nach Flugtag und Zeit beträchtlich, so dass es einen dreistelligen Betrag ausmachen kann, wenn ihr verschiedene Routen durchprobiert. Für die Gesamtplanung ist es in der Regel egal, ob es zuerst nach Maui oder Big Island geht.
Ferienwohnung statt Hotel
Die Unterkünfte sind sicherlich der größte Kostenfaktor bei einer Hawaii-Reise. Selbst einfache Hotels mit mittleren Bewertungen können schnell 200 bis 300 USD pro Nacht kosten. Zumal in der Regel noch Steuern und teilweise Resort-Gebühren hinzu kommen. Generell gilt: Je näher am Strand, desto teurer.
Ferienwohnungen sind da eine sehr gute Alternative. Als Familie oder kleiner Gruppe ist in der Regel sogar ein Ferienhaus günstiger als zwei Hotelzimmer. Airbnb ist der Anbieter mit der größten Auswahl gerade auch an günstigeren Zimmern. Dort findet ihr Privatzimmer ab etwa 50€, müsst dann aber in der Regel Bad und Küche mit dem Gastgeber oder weiteren Gästen teilen.
Ab etwa 100€ findet ihr Studios, also Privatzimmer mit eigenem Bad und in der Regel auch einer kleinen Küche. Ganze Wohnungen gibt es ab etwa 150€. Auch hier hängt der Preis natürlich maßgeblich von der Lage ab. Gerade bei privaten Angeboten solltet ihr unbedingt genauer durch die Bewertungen gehen und die Finger lieber von Angeboten lassen, die zu gut klingen.
Man mag es kaum glauben, aber es gibt auf Hawaii sogar einige Hostels mit Mehrbettzimmern. Das ist dann natürlich die günstigste Art zu übernachten zu Preisen ab etwa 25€ pro Bett. Wem die fehlende Privatsphäre nichts ausmacht, der findet hier in der Regel viele Gleichgesinnte, perfekt um gemeinsam einen Mietwagen zu nehmen, Ausflüge zu organisieren oder zu kochen, was natürlich ebenfalls viel Geld sparen kann.
Food Truck statt Restaurant
Food Trucks findet ihr nahezu überall auf Hawaii, besonders häufig natürlich dort, wo viele Urlauber sind. Die Qualität ist durchweg hoch, die Preise auf den ersten Blick oft gar nicht mal so viel niedriger als im Restaurant.
Aber es gibt einen wichtigen Unterschied. Der ausgehängte Preis in den Food Trucks ist der Endpreis. Im Restaurant kommen noch Steuern obendrauf und natürlich die 15 bis 20 Prozent für Service und Trinkgeld. Außerdem könnt ihr beim Essen am Food Truck natürlich eure eigenen Getränke mitbringen und müsst sie nicht wie im Restaurant teuer bezahlen. Nicht selten ist selbst die Lage schöner als irgendwo in dritter Reihe im heruntergekühlten Restaurant.
Noch etwas günstiger als die Food Trucks, aber kulinarisch nicht unbedingt vergleichbar, sind die Fast Food Restaurants. Auch auf Hawaii gibt es da deutlich mehr Optionen als McDonald’s und Burger King. Vorteil auch hier ist, dass dank Selbstbedienung keine Service- und Trinkgelder anfallen. Außerdem gibt es natürlich regelmäßige Gutscheinaktionen und andere Rabatte.
Natürlich könnt ihr euch auch einfach selbst versorgen. Ferienwohnungen, Apartments, Studios und Hostels haben in der Regel eine Küche, die mit dem Nötigsten ausgestattet ist. Auch in vielen Hotelzimmern gibt es zumindest eine Mikrowelle und die Supermärkte sind wie in den USA üblich voll mit Fertigessen verschiedenster Geschmacksrichtungen.
Selbst kleinere Läden wie die überall zu findenden ABC Stores haben außerdem ein Grundsortiment an Lebensmitteln zu akzeptablen Preisen, gekühlte Getränke und Snacks. Wer sparsam ist, schafft es mit etwas Planung, für 25 USD den Tag zu überbrücken, ohne nur Toast und Marmelade zu essen.
Öffentlicher Nahverkehr statt Mietwagen
Gerade für Alleinreisende oder Jüngere kann sich ein Mietwagen recht schnell zu einer größeren Ausgabe summieren. Zwar liegen die Preise nicht deutlich über denen auf dem Festland und auch die Benzinkosten sind durchschnittlich. Aber ihr zahlt drauf, weil ihr beim Besuch mehrerer Inseln selten den günstigeren Wochenpreis buchen könnt.
Auf dem Festland wird in der Regel schon ab dem fünften Tag der Wochenpreis erreicht, so dass ihr quasi 2 Tage geschenkt bekommt. Da die meisten Urlauber auf den Inseln kürzer als eine Woche sind, profitieren sie nicht von diesem Vorteil.
Das lohnt es sich zu berücksichtigen, falls ihr in Erwägung zieht, eine oder mehrere Inseln ohne Mietwagen zu besuchen. Am besten geht das auf O‘ahu, denn dort befinden sich viele Attraktionen und Strände rund um Honolulu, die ihr sogar zu Fuß erkunden könnt.
Außerdem hat O‘ahu ein für USA-Verhältnisse sehr gutes Netz an öffentlichen Bussen, mit denen ihr zu allen Punkten kommt. Die Tageskarte für die komplette Insel kostet aktuell weniger als 5€, ist also deutlich günstiger als in Deutschland. Die Busse fahren etwa alle 15 bis 30 Minuten, wobei ihr auf den wichtigen Strecken die Auswahl zwischen mehreren Linien habt. Auch der Flughafen Honolulu ist per Bus mit dem Stadtzentrum (Downtown) und den Hotels am Waikiki Beach verbunden.
Auch auf Maui gibt es mehrere Buslinien, die aber vor allem den Westen der Insel erschließen. Im Osten seid ihr dagegen auf einen Mietwagen angewiesen oder müsst eine Tour buchen. Nachteilig ist hier natürlich, dass es keine echte Inselhauptstadt gibt, entsprechend finden sich auch nur sehr wenige Unterkünfte in direkter Umgebung einer Bushaltestelle.
Big Island ist wiederum deutlich besser erschlossen mit Buslinien, die einmal komplett um die Insel führen. Auch speziell für Urlauber konzipierte Angebote gibt es. Ein Aufenthalt ohne Mietwagen ist also möglich, erfordert aber etwas Vorabplanung, um ein Unterkünfte zu finden, von denen aus ihr die Insel leicht erkunden könnt. Eine Einzelfahrt kostet aktuell 2 USD, es gibt auch eine 10er Karte für 15 USD.
Auf Kauai gibt es ebenfalls mehrere Buslinien, die die Insel erschließen. Die Fahrpläne und Routen sind allerdings eher für den Bedarf der Einheimischen gedacht, so dass ihr im Normalfall mit Anmietung eines Autos besser unterwegs seid. Gleiches gilt auch für die anderen Inseln, die in der Regel keinen oder nur Schülertransport haben.
Naturerlebnis statt künstliche Attraktionen
Der einfachste Weg Geld zu sparen liegt auf der Hand bzw. auf Hawaii meist direkt vor der Tür. Strände, Berge, Dschungel, Vulkane, Wasserfälle. Wenn überhaupt zahlt ihr einen winzigen Eintrittspreis für die Naturschutzgebiete, die natürlich dem Erhalt zu Gute kommen. Zum Schnorcheln müsst ihr keinen Bootsausflug buchen. Selbst größere Fische und Schildkröten findet ihr an den Riffs entlang der Küsten.
Natürlich gibt es wie überall in den USA auch die klassischen Attraktionen. Vergnügungsparks, Minigolf, jegliche Arte von Wassersport, Hubschrauberrundflüge, Casinos, Museen und Kunstausstellungen, die preislich noch höher liegen als auf dem Festland. Wer sparen will, macht einfach einen großen Bogen darum und genießt die natürlichen Highlights.