Das Land der Freiheit, der unbegrenzten Möglichkeiten, mit dem Zug zu entdecken, kommt außerhalb Amerikas kaum einem Urlauber in den Sinn. Stellt man in einer USA-Reisegruppe die Frage, ob man einen Mietwagen braucht oder nicht, fällt die Antwort immer sehr eindeutig aus.
Und ja, auch wir haben auf vielen USA-Reisen einen Mietwagen gebucht. Denn das Bahnnetz als nicht besonders dicht zu beschreiben, wäre noch stark untertrieben. Lediglich im Nordosten zwischen Boston, New York und Washington sowie in Teilen Kaliforniens findet man Eisenbahnverkehr wie man ihn aus Europa kennt.
Zwischen der Ost- und Westküste verkehren dagegen nur eine Handvoll Langstreckenzüge. Diese kommen zwar mit klangvollen Namen wie dem Southwest Chief oder California Zephyr daher, verkehren aber bestenfalls einmal am Tag. Sie dienen deshalb auch viel mehr touristischen Zwecken als dem alltäglichen Transport von Menschen von A nach B.
Genau dafür sind sie auch ausgestattet. Es gibt Lounge-Wagen mit großen Panoramafenstern, einen Speisewagen, in dem noch frisch gekocht statt nur aufgewärmt wird und sogar eine Bar. Über Verspätungen beschwert man sich nicht, sondern sieht sie als gratis Verlängerung des Urlaubs und willkommene Chance, Abschnitte, die sonst nachts befahren werden, am Tag zu sehen,
Falls ihr interessiert seid, könnt ihr aktuell ein fast schon sensationell günstiges Angebot buchen. Noch bis 17. Januar 2025 verkauft die staatlich finanzierte Eisenbahngesellschaft AMTRAK, Betreiber der meisten Bahnstrecken der USA, ihren Rail Pass zum stark vergünstigten Preis von nur 299 USD statt 499 USD.
Für die umgerechnet aktuell 292€ bekommt ihr 10 Freifahrten, sogenannte Segmente, die ihr innerhalb von 30 Tagen abfahren könnt. Gültig ist der Pass bis zu 120 Tage nach Kaufdatum, wenn ihr ihn jetzt im Rahmen der Promo bucht also bis Mitte Mai.
30 Tage USA Rail Pass mit 10 Freifahrten nur 292€ pP

Eine Freifahrt bzw. ein Segment entspricht bei AMTRAK einer umsteigefreien Strecke. Das kann also sowohl die nur 3 Stunden kurze Tour von Los Angeles nach San Diego sein, aber auch die knapp 50-stündige Reise von San Francisco nach Chicago.
Der Pass gilt auch in vielen Anschlussbussen, die euch vom Zug in nicht an den Bahnverkehr angeschlossene Städte und Regionen bringen, zum Beispiel nach Las Vegas oder zum Yosemite Nationalpark. Aber auch gilt eine Fahrt als ein Segment,
Das bedeutet natürlich, dass ihr bei der Planung unbedingt berücksichtigen solltet, den Fokus auf längere, umsteigefreie Strecken zu legen. Einige davon gehören zu den schönsten Bahnreisen der Welt. Unten findet ihr eine Auswahl.
Für kürzere Strecken lohnt sich der Pass nur dann, wenn ihr ohnehin genügend Segmente übrig habt. Oft gibt es auch super günstige Sparpreise für die Kurzstrecken. Teilt ihr den Gesamtpreis von 300 USD durch die 10 Freifahrten, kommt ihr auf 30 USD pro Strecke und habt damit einen guten Anhaltspunkt, was ein Abschnitt wert ist.
Ein großer Pluspunkt des USA Rail Pass ist auch die Flexibilität. Die einzelnen Strecken bucht ihr einfach nach Einloggen selbst ein, könnt sie aber auch beliebig umbuchen oder stornieren, wenn sich eure Planung ändert. Kontingente gibt es, solange es noch freie Plätze gibt.
Mit dem Rail Pass habt ihr Anspruch auf einen Sitzplatz, die in den USA allerdings deutlich großzügiger ausfallen als bei uns in Europa. Gerade auf den Langstrecken sind die Sitze so breit wie die Business Class im Flieger und lassen sich recht weit nach hinten klappen. Zusammen mit einer Beinstütze und einem geschickt platzierten Rucksack kann man ziemlich bequem schlafen. Aber bringt euch unbedingt eine Decke mit, es wird nachts sehr kalt.
Es gibt auch Schlafwagen mit verschiedenen Abteilen, allerdings keine Liegewagen. Die Abteile müssen immer als Ganzes gebucht werden, ihr könnt also keinen einzelnen Schlafplatz in einem Abteil buchen, den ihr euch dann mit Fremden teilt. Das macht es natürlich sehr teuer, aber immerhin sind alle Mahlzeiten im Restaurant, ein alkoholisches Getränk und Softdrinks enthalten.
Die 10 schönsten Bahnstrecken und Zugreisen der USA
- Coast Starlight (Los Angeles – San Francisco – Portland – Seattle):
- Einmal täglich könnt ihr mit dem Coast Starlight die ganze Westküste der USA entlang fahren. Zwischen Santa Barbara und San Luis Obispo geht es dabei abschnittsweise direkt am Pazifik entlang. Im nördlichen Bereich streift der Zug durch die Vulkanlandschaften Oregons. Auch die regionalen Anschlusszüge von Los Angeles nach San Diego (Pacific Surfliner) und von Seattle nach Vancouver in Kanada (Amtrak Cascades) sind landschaftlich äußerst reizvoll.
- California Zephyr (Chicago – Omaha – Denver – Salt Lake City – Sacramento – San Francisco):
- Eine der schönsten Strecken der Welt, die durch die mitten Rocky Mountains führt und spektakuläre Landschaften durch den mittleren Westen und die westlichen USA bietet.
- Empire Builder (Chicago – St. Pauls-Minneapolis – Spokane – Portland / Seattle):
- Diese Strecke führt durch den Norden der USA, einschließlich des Glacier-Nationalparks, der Great Plains, der North Woods und entlang des Lake Superior. Sie ist bekannt für ihre malerischen Ausblicke auf die Natur.
- Southwest Chief (Chicago – Kansas City – Albuquerque – Flagstaff – Los Angeles):
- Diese Route bietet herrliche Ausblicke auf die Prärien und Wüstenlandschaften der USA und bringt euch per Busanschluss auch nach Las Vegas und zum Grand Canyon.
- Lake Shore Limited (Chicago – Cleveland – Buffalo – New York / Boston):
- Eine der historischen Amtrak-Routen, die entlang des Michigan-Sees und des Erie-Sees verläuft und wunderschöne Landschaften im Nordosten bietet. Von Buffalo aus bietet sich ein Abstecher zu den Niagarafällen an.
- Cardinal (New York – Washington – Cincinnati – Indianapolis – Chicago):
- Diese Strecke führt durch die Blue Ridge Mountains und das Appalachian-Tal. Besonders empfehlenswert ist die Reise im Herbst, wenn die Farben der Blätter besonders schön sind.
- Silver Service (New York – Washington – Richmond – Charleston – Savannah – Orlando – Tampa – Miami):
- Diese Strecke führt entlang der Ostküste der USA, von New York bis nach Miami mit unterschiedlichen Laufwegen. Über sie erreicht ihr charmante Südstaaten-Orte wie Charleston in South Carolina oder Savannah in Georgia, aber auch die Themenparks von Disney und Universal in Orlando. Die Züge halten außerdem an Badeorten wie Fort Lauderdale und Hollywood und es besteht Busanschluss an die Golfküste Floridas bis hinunter nach Naples.
- Sunset Limited (New Orleans – Houston – San Antonio – El Paso – Palm Springs – Los Angeles):
- Eine ikonische Südstaaten-Route, die durch Wüsten, Berge und prärische Landschaften führt und einen einzigartigen Blick auf die Südstaaten-Kultur bietet. Stellenweise geht es direkt an der mexikanischen Grenze entlang. In an Antonio wird der Zug mit dem Texas Eagle vereinigt, der über St. Louis und Dallas aus Chicago kommt.
- Northeast Regional (Boston – New Haven – New York – Philadelphia – Washington D.C.):
- Die Paradestrecke von AMTRAK mit dichtem Taktverkehr verläuft entlang der Ostküste und verbindet wichtige Städte wie Boston, New Haven, New York, Philadelphia und Washington mit wunderschönen Ausblicken auf den Atlantik und die Städte. Einige Züge sind südlich weit nach Virginia hinein verlängert, so dass ihr nonstop beispielsweise zum Marinestützpunkt Norfolk oder Roanoke zu Füßen der Appalachen kommt.
- Crescent (New York – Washington – Charlotte – Atlanta – New Orleans):
- Diese Route führt durch den Süden der USA und bietet Einblicke in die Südstaatenlandschaft, mit atemberaubenden Ausblicken auf die Appalachen und historische Städte wie Atlanta und New Orleans.